Kategorie: Camino de Santiago

Tag 18 – San Esteban de Leces

Was ein Tag. Der Regen hat meinen Füßen doch mehr zugesetzt als erwartet, ich hab mehrere Blasen so groß wie Asien. Eigentlich war das Etappenziel Ribadesella, aber die einzige Herberge dort war so ein „Youth Hostel“, luxuriös, direkt am Strand mit fancy Bartender und hippen Drinks, dazu wollten sie 21€ die Nacht. Mit bescheidenem Pilgerdasein hat das nichts mehr gemein. Also trotz Schmerzen noch 4 km weiter nach Leces. Da die Herberge an der N-632 liegt und der nächste Supermarkt auch, laufen meine 3 Peregrinos und ich halt die Landstraße entlang. Also AUF der Straße, als gäbe es hier einen Bordstein. Die alte Schule hier ist richtig schön, mit einem gemütlichen Garten und zackigem WLAN ?. Gleich gibt’s dann das mühselig hergeschleppte „Abendessen“ aus dem Supermarkt, Mama wäre stolz.

Tag 17 – Llanes

So, noch fast im Dunkeln gestartet, lässt sich das Wetter doch mal wieder einen kleinen Schauer einfallen. In der ersten Bar trinke ich also erst mal 3 Café con Leche bis es vorbei ist. Naja, war dann nicht lange vorbei. Es hat so heftig geschüttet, dass nach 10 Minuten meine Schuhe komplett geflutet waren ?. Hilft nichts, weiter geht’s, diverse Pausen, bis endlich eine Herberge in Llanes erreicht ist. Der Nebel hat sich leider nicht so gut zum Fotografieren geeignet, trotzdem gab es ein paar nette Schnappschüsse.

Die sogenannten Bufones de Arenillas, Meerwassergeysire ?, leider war das Meer nicht doll genug, sonst gäbe es hier ein Video:

Tag 16 – Serdio

Hab es gestern nicht mehr geschafft, was zu schreiben, was aber hauptsächlich daran lag, dass die Bilder nicht hochladen wollten. Gutes WiFi ist hier Mangelware und mein mobiles Volumen ist auch schon fast futsch. Nachdem ich am Vortag nur 17 km gelaufen war, konnte ich vor 2 Uhr nicht einschlafen, unausgelastet ?. Bis Serdio waren es dann 32 km. Erstaunlich, dass mein Körper relativ widerspruchslos den überdurchschnittlichen Strapazen trotzt, die ich ihm tagtäglich abverlange.

Nach über 2 Wochen kann ich nur sagen, das ist das geilste, was ich dieses Jahr bisher gemacht habe. Das ist kein Urlaub. Das ist persönliche Weiterentwicklung auf allen Ebenen. Euphorie und Frust, Sonne und Regen, gutes und schlechtes Essen, coole und ätzende Leute, warme und kalte Duschen, mal ist es leise, mal wird lautstark geschnarcht, tiefsinnigste Gespräche, Lebensläufe und Schicksale, es ist ein Mix, wie er bunter nicht sein könnte. Vertrauen, dass das Handy, das 10 Meter weiter in der Küche lädt, weil es sonst keine Steckdosen gibt, am Morgen noch da ist.

Bis später.

Kurzer Prozess:Auch die Kühe brauchen mal Auslauf:

Tag 15 – Caborredondo

Nach der gestrigen Aktion war heute mal früher Schluss. Als ich kurz vor 1 in Caborredondo aufschlage, ist die Herberge noch nicht mal offen. Ein bekanntes Gesicht grinst mir entgegen und noch eine weitere Lady wartet auf Einlass und die beiden überreden mich hierzubleiben. Passt.

Da der Weg nicht all zu prickelnd war und es auch wieder ab und zu geregnet hat, habe ich heute leider kein Foto für euch ?.

Tag 14 – Mar

Achtung, Fotobomb incoming. Heute war ein richtig verrückter Tag. Startpunkt: Ernestos Kultherberge in Güemes, Richtung Norden an die Küste, traumhaft bla, süße Tiere blubb, seht selber ?. Runter bis Somo, am Strand entlang und dann Einkehr in einem Café auf Milchkaffee und Tortilla Española. Danach geht’s noch ein Stück zu Fuß, den Rest erledigt das Bötchen, das mich für 2,85€ über Pedreña nach Santander bringt. Ich mag die Betonwüsten nicht mehr, da hätte ich auch in Hamburg bleiben können. Gerade die Wege in und aus den Städten gehören für mich zu den Lowlights des Caminos. Irgendwann wird es wieder ruhiger, gelegentlich regnet es. Habe mir überlegt, heute bis Boo zu laufen. Gegen halb vier bin ich dort, allerdings sind alle Betten und Zelte belegt. Auch das gehört zum Pilgerlife dazu. Natürlich könnte ich morgens dort anrufen, wo ich hinwill, und hätte dann ein Bett sicher. Aber für mich ist das kein Fairplay und dieses Sicherheitsgespieße ist mir zuwider, also geht’s auf Schusters Rappen weiter in die hoffentlich nächste freie Herberge. Sind nur 12 km bis dort. Nicht wirklich überraschend, dass da auch alles voll ist. Unterwegs habe ich mich noch mit einem anderen Pilger angefreundet und angesichts der Zeit (es ist schon 19:00 Uhr) beschließen wir, auf eine der umliegenden Pensionen auszuweichen. Booking.com, Apple Pay, ihr kennt es. Auf dem Weg dorthin liegt noch ein Supermarkt, in dem wir uns mit Abendessen eindecken. Eingecheckt, heiß geduscht, verköstigt, nu kann der Tag enden. Vorteile gegenüber einer Herberge: keine Sperrstunde und ich werde das erste Mal seit 2 Wochen ausschlafen können ??.

Strand mit Möwen

Strand von Somo

Weg raus aus Santander

Ein moderner Caminowegweiser

Desbocktierter fliebl mit Einkäufen im Poncho

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