Die Nacht war wieder kurz, im Dorf war richtig Party angesagt. Für die einen Nationaltrauertag, für die anderen wohl Nationalfeiertag. Als ich um 2:30 Uhr von fern noch deutlich den Klängen von Macarena lauschen darf, bin ich doch etwas bedient. Kurz vor 7 geht der Wecker, fast alles schläft noch. Hier ist erst um 10:30 Uhr Rauswurf und es sind „normale“ Leute hier. Sachen gepackt, immerhin gibt es Kaffee. Los gegen kurz vor halb 9. Unterwegs treffe ich einen rüstigen Dänen, der mir fast davon läuft. Nicht weit hinter Villaviciosa kommt eine Weggabelung.

Hier muss man sich nun entscheiden, weiter auf dem del Norte Richtung Gijón oder Richtung Oviedo. Meine Entscheidung ist schon vor mehreren Tagen gefallen. Es sind 2 Tagesmärsche bis Oviedo und dort startet dann der Camino Primitivo. Hat mich einfach gereizt, mal wieder etwas Abwechslung zu haben, außerdem soll hier nicht so viel Asphalt sein. Ich bin gespannt. Der Weg ist sonst wirklich schön, nur fisselt es etwas und es ist leider ziemlich neblig. Irgendwann kommt endlich eine Bar, die Preise hier sind echt vertretbar:Ab Vega laufe ich alleine. Als ich durch ein Dörfchen komme, keift mich unerwartet eine Omi auf spanisch von rechts aus einem Hauseingang an. Da ich meine Hausaufgaben gemacht habe, weiß ich, dass sie fragt, ob ich Wasser möchte. Sehr aufmerksam ?. Irgendwann erreiche ich Pola de Siero und dessen Herberge, in der ich heute der zweite Pilger bin. Als der Hospitalero auf meinen Pass schaut, erzählt er mir auf deutsch, dass er in den 70ern in Hamm-Uentrop im Kraftwerk gearbeitet hat. Die Welt ist wirklich klein. Hab schon geduscht und Wäsche gewaschen, nu Zeit zum Chillen und noch ein bisschen durchs Städtchen zu tingeln. Ein Camino-Tag besteht im Wesentlich aus 3 Komponenten: laufen, essen, schlafen.

¡Hasta luego!